Hochbeete selbst gebaut

Pak Choi, Salat, Kürbis und Lauch suchen ein Zuhause.

Da standen wir nun. Kürbis (oder Zucchini) sprießen aus unseren Mini-Hochbeeten aus den Gemüseresten in der untersten Schicht. Sonja (unsere Allrounderin) hat Setzlinge übrig und weiß nicht wohin damit.

Also entschieden wir noch spontan ein Hochbeet zu bauen. Wir können ja schließlich keine Pflänzchen so obdachlos verkommen lassen. Außerdem träume ich schon lange davon ein Hochbeet anzulegen und so hatte sich doch dieses Jahr noch die Gelegenheit geboten.

Wir wollten das Beet selbst aus Paletten bauen – zum einen, weil Alex und ich eben gern basteln. Zum anderen, weil es nachhaltiger ist, den ausgedienten Paletten einen neuen Nutzen zu geben. Und günstiger als ein gekauftes Hochbeet ist es dann auch noch.

Wie wir das gemacht haben, zeige ich dir in diesem Blogbeitrag.

Planung & Material

Ich hatte ein bisschen gelesen, ein paar Bilder gesehen und Alex hatte sich auch einen groben Plan zurechtgelegt. Wir wollten ein Beet aus 6 Paletten bauen. Die Außenmaße wären dann ca. 120×240 cm. Die End-Paletten sollten noch Blumenkästen eingesetzt bekommen, um dort Kräuter & Co einzusetzen und das ganze etwas zu schmücken.

Also hieß es, das Material zu besorgen. Ausgediente Paletten habe ich über Ebay gefunden. Schrauben, Winkel und so weiter hat Alex besorgt. Unser Nachbar meinte, mit den Winkeln können wir einen ganzen Dachstuhl verschrauben… Naja, da wir von Freunden gehört hatten, wie das Hochbeet auseinandergedrückt wurde von der Masse der nassen Erde, wollten wir lieber auf Nummer sicher gehen.

Dazu dann noch Mäusegitter, Noppenfolie und die Blumenkasten-Einsätze für die Seiten der Paletten aus dem Gartencenter. Dort findest du mich im Übrigen häufig an meinen freien Tagen. 😉

Paletten vorbereiten

Wir entschieden, die am besten erhaltenen Paletten an die Enden zu stellen und an den Seiten die grauen Paletten unterzubringen. Die End-Paletten durften an der Seite auf ihren Einsatz warten, während wir die anderen Paletten entsprechend vorbereitet haben.

Wir haben die Paletten auf der Oberseite abgelegt und auf der Unterseite an den Klötzen entlang einer Seite die Querstreben mit der Stichsäge abgesägt. Dann wurden die Klötze vorsichtig mit dem Brecheisen gelöst.

Als nächstes durften wir mit dem Kuhfuss – so nennt Alex das Teil zumindest und ich hab keine Ahnung ob das so wirklich heißt – die rostigen Nägel aus beiden Seiten der Klötze herausgehebelt und mit dem Hammer rausgeklopft. Ach, die liebe Geduld…

Danach wird auch das Brett, auf welchem die Klötze befestigt waren, herausgehebelt und entfernt. Die Klötze werden unterhalb der Querstreben wieder neu platziert, um die Stabilität wieder herzustellen. Allerdings nur die unteren beiden. Den oberen haben wir rausgelassen, weil wir dort einen Blumenkasten einsetzen wollen. Die obere freihängende Querstrebe befestigen wir später mit einem Winkel an der Innenseite des Beetes.

Nun alle Teile zusammensetzen und testen, ob alles passt. Wir haben das Beet in 2 Hälften schon verschraubt und mit fleißigen Helfern zu seinem neuen Standort getragen.

Drainage-Graben

Damit uns das Holz nicht direkt auf dem matschigen Grasboden steht und schnell verrottet, haben wir einen kleinen Graben ausgegraben – einmal rund um den Umriss des Beetes. An allen Seiten haben wir 5-10 cm überstehen lassen, damit das Holz gut geschützt ist.

Der Graben ist nur etwa 5-10 cm tief und ist mit Kies gefüllt. So kann das Wasser gut versickern.

Paletten lasieren

Hier haben wir eine wetterfeste Holzlasur gewählt. Zuerst wurden die Paletten noch angeschliffen und danach haben wir dem Beet 4 Schichten mit einer Farbsprühpistole verpasst. Dazwischen immer gut durchtrocknen lassen. Gar nicht so einfach, wenn es fast einmal täglich gewittert.

Beim nächsten Beet werden wir diesen Schritt allerdings machen, bevor wir alles zusammenschrauben, um die Paletten noch besser zu schützen und an alles Ecken besser heranzukommen.

Die „Inneneinrichtung“

Der Boden unseres Beets soll Kontakt mit dem Erdboden haben, damit die Nützlinge gleich den Weg ins Beet finden. Wühlmäuse hingegen wollen wir nicht einladen, deswegen haben wir am Boden und einmal rund um den unteren Teil des Beets einen Mäusedraht angebracht.

Darüber wird dann die Innenseite komplett mit Noppenfolie ausgekleidet. Die Noppen sollen nach Außen zeigen, damit die Auflagefläche auf der Palette möglichst gering ist und das Wasser sich dort nicht staut. Wir wollen alles möglichst lang erhalten.

Nun ist das Beet fertig für seine Füllung.

Befüllung: Auch der Weihnachtsbaum darf nochmal ran

Im Prinzip ist die Füllung simpel: Holzschnitt groß & klein, Grasschnitt und Gemüsereste, Kompost, ein bisschen Laub und dann Gemüsepflanz-Erde darauf.

In Wirklichkeit war das eine ganze Menge Material, was wir da brauchten. Vieles hatten wir raumliegen, aber im Idealfall sollte alles Nacktschneckenfrei sein und noch nicht am Verrotten. Tja, so einfach ist das aber hier in dem feuchten Gebiet gar nicht.

Wir haben unser bestes gegeben. Auch der Weihnachtsbaum ist im Beet gelandet (Vorsicht: Nicht zu viel Nadelholz, sonst wird das Beet zu sauer). Wir haben ein paar Säcke Holz-Hackschnitzel mit reingegeben, um die Lücken zu füllen.

Grasschnitt war genug da und auch die Gemüsereste hatten wir schon vorsorglich gesammelt. Kompost haben wir zugekauft. Dazu ein bisschen ankompostierte Gemüsereste aus unseren Bokashi-Eimern und ein bisschen EM, um den Kompostier-Prozess anzuregen.

Nun noch eine dünne Schicht Laub und dann die Gemüseerde darauf.

Das Ganze wird sicherlich noch gut absacken, aber trotz dem ersten Gewitter sah die Füllung noch ganz gut aus.

Kürbis, Pak Choi & Co dürfen einziehen

Da wir schon Juni haben, fallen ein paar Gemüsesorten weg. Wir haben es fürs erste simpel gehalten:

Salat

Pak Choi

Lauch

2 Kürbispflanzen

Der Kürbis breitet sich ja bekanntlich gerne aus. Wir werden ihn über eine Rankhilfe und dann über die Ecken nach draußen leiten. Wir haben 2 kleine Sorten gewählt: Hokkaido und Butternut.

Außerdem sind aus unseren kleinen Hochbeeten ein paar Pflänzchen gesprießt, die wir noch nicht ganz zuordnen können. Entweder Kürbis oder Zucchini. Das wird sich noch zeigen. Diese bekommen einen Platz in Kübeln rund ums Hochbeet.

Wir haben auch noch unsere kleinen Blumenkästen in den Rändern der Paletten. Dort pflanzen wir ein paar essbare Blüten als Deko für unser Buffet. Außerdem auf der Seite, wo der Kürbis ihren Weg finden dürfen, sähen wir ein paar Radieschen, da diese geerntet werden können, sobald der Kürbis den Platz benötigt.

Es ist wirklich ein Hingucker geworden und wir freuen uns auf die Ernte von frischem Gemüse aus dem eigenen Garten und damit leckeres Essen für unsere Gäste zu zaubern.

Den ersten Regenschauer im neuen Zuhause haben die Pflänzchen schon überlebt und sie strecken fröhlich ihre Köpfe der Sonne entgegen.

Autor: Jenny

Veröffentlicht in Allgemein